Nach der erfolgreichen Aktion "Lassen Sie die Kirche nicht im Regen stehen" hat unsere St.-Urbanus Kirche viele symbolische Schirmherrinnen und Schirmherren bekommen. Ihnen allen herzlicher Dank! Seit ein paar Wochen geht es weiter. Die Kirche wurde eingerüstet, ein Aufzug montiert, und das Dach sorgfältig nach Fledermäusen unter den Traufbrettern abgesucht. Diese Bewohner hätten umgesiedelt werden müssen, weil sie geschützt sind, aber es waren keine da. Offenbar hat dafür ein Marder gesorgt... Die alten Schieferplatten von der Nordseite des Dachs sind abgenommen. Wer ein Stück in die Hand nahm, dem zerbröselte es unter den Fingern, so sehr hat der Zahn der Zeit am Schiefer genagt. Die 250m² Dachfläche sind nun mit Planen abgedeckt, so dass der Winter kommen kann.
Das alles kostet Geld - viel Geld. Weil auch das Dach auf der Südseite und das Dach der Sakristei erneuert werden müssen, werden sich die Kosten auf rund eine halbe Million Euro belaufen. Wer gibt so viel Geld? Der Bund, das Land NRW, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Förderverein, die evangelische Kirche - und nicht zuletzt viele, viele Spender und Spenderinnen!
Die Situation war bedrohlich: Die nördliche Dachfläche war massiv verwittert, die über 70 Jahre alten aufgeweichten Schieferplatten schützten nicht mehr vor Nässe. Dachbalken waren verfault oder durch Fehlbelastungen gebrochen, das Mauerwerk weist Nässeschäden auf. Und unsere romanischen Schönheiten und die anderen wertvollen Wandmalereien sind in ihrer Existenz gefährdet.
Möchten Sie mehr erfahren?
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Informationen über unser großes neues Projekt, die Sanierung der Nordhälfte des Kirchendaches von St. Urbanus, zur Verfügung. Wir möchten damit im Rahmen unseres Spendenaufrufs und unserer Bitte um Unterstützung wissenswerte Hintergründe vermitteln, Transparenz schaffen und zeigen, warum die Sanierung des Dachstuhls und die Neuverschieferung des Norddaches existenziell für die Erhaltung dieser so besonderen Kirche sind.
Ergänzt werden die Informationen durch zwei Gutachten zum Kirchendach:
Anhand des umfangreichen Fotomaterials des Fördervereins (u.a. Luftaufnahmen der Dachfläche, aufgenommen per Drohnenflug von Peter Uhl, Bad Sassendorf) können Sie sich selber ein Bild vom Zustand des Daches machen.
Sie finden die kommentierte Fotogalerie und die Gutachten als PDF am Ende dieser Seite.
Was ist los mit dem Dach von St. Urbanus?
Das Ölschieferdach auf der Nordseite der Kirche ist witterungs- und altersbedingt massiv geschädigt. 1969 wurden die südlichen Dachflächen von Chor und Kirchenschiff sowie die Dächer von Sakristei und Turm erneuert. Die jeweiligen Nordflächen von Chor und Kirchenschiff stammen vermutlich jedoch noch aus der Zeit der Wiederherstellungsmaßnahmen nach dem Krieg 1948/49. D.h. diese Ölschiefer-Dachfläche ist damit mehr als 70 Jahre alt und weist entsprechend massenhaft Zeichen starker mineralischer Zersetzung und Anwitterung auf, was sich in einer Aufweichung der Ober- und Unterflächen der Platten zeigt. Der gesamte Dachverband zieht dadurch Wasser, wodurch an den Schieferplatten bei Frost Absprengungen stattfinden. Daraus resultiert ein kontinuierlicher Substanzverlust und eine Schwächung des Schieferverbandes. Außerdem steigt durch das aufgenommene Wasser die gesamte Dachlast an, woraus wiederum statische Probleme resultieren.
Jeder stärkere Wind verursachte neue Schäden, Schieferplatten lösten sich aus dem Verband und Wasser drang ein. Im Herbst 2020 fielen besonders viele Platten ab, und dadurch entstanden nachhaltige Wasserschäden im nördlichen Seitenschiffgewölbe.
Die bisherigen ständig durchgeführten Reparaturen waren nur notwendigste Schadensbegrenzung und konnten eine Komplettsanierung nicht ersetzen, da die gesamte Dachhaut in der Substanz zerstört ist. Ohne eine Neueindeckung des Daches samt Sanierung des Dachstuhls drohten St. Urbanus massive Schädigungen des Deckengewölbes bzw. der gesamten Bausubstanz. Zudem sind wertvolle mittelalterliche Wandmalereien substanziell bedroht und würden durch weitere Wasserschäden mit nachfolgenden Putzablösungen unwiederbringlich verlorengehen.
Was ist geplant?
Nachdem bereits 2014 das Dachgewölbe durch Initiative des Fördervereins aufwändig gereinigt und von Schuttlasten befreit wurde, konnten erste Untersuchungen des Dachstuhls erfolgen. Bei mehreren Ortsterminen von Sachverständigen und Fachfirmen wurde deutlich, dass umfassend saniert werden muss.
Ende 2018 ist unter Leitung des Architekten des Kirchenkreises Soest-Arnsberg, Dirk Pieper, ein Sanierungskonzept entwickelt und als erste Maßnahme ein statisches Gutachten in Auftrag gegeben worden.
Im Februar 2019 wurden durch den Bauingenieur Dipl.-Ing. Gunther Rohrberg, ausgewiesener Fachmann für statische Fragen und Experte für historische Dachstühle, wichtige Untersuchungen gemacht, die die Grundlage für das bautechnische Gutachten bilden.
Nach Verzögerungen liegt dieses Gutachten nun seit April 2021 vor und Sie können die „Gutachterliche Stellungnahme zu den Schäden an der Dachkonstruktion und zu den Rissen im Gewölbe der ev. Kirche St. Urbanus in Weslarn“ des Ing.-Büros Rohrberg, Lippstadt, am Ende der Seite als PDF herunterladen.
Wie wird die Sanierung finanziert?
Das Gutachten weist zum damaligen Zeitpunkt eine Gesamtsumme von ca. 360.000 Euro aus. Die kalkulierten Baukosten werden sich jedoch bis zum tatsächlichen Beginn der Dachsanierung deutlich erhöhen, da bis zu einem wahrscheinlichen Sanierungsbeginn jährliche Preissteigerungen (Lohnkosten, Verteuerung von hochwertigem Bauholz, andere Material-kostensteigerungen etc.) berücksichtigt werden müssen. Der Architekt des Kirchenkreises Dirk Pieper ging nach seinen Erfahrungen von einer Gesamtsumme von ca. 430.000 Euro für die Sanierung des Kirchendaches aus. Das hat sich im Großen und Ganzen bestätigt.
Herr Pieper hat die Antragstellung kompetent koordiniert. Er wird die Sanierung begleiten und seine umfangreiche Erfahrung auch auf diesem Gebiet einsetzen. Seine guten Kontakte zu Fördergeldgebern, LWL, Denkmalschutzbehörden, Ansprechpartnern von Land und Bund sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) erleichtern das Prozedere. Trotzdem dauerte es aufgrund unterschiedlicher Fristen und Verfahren rund drei Jahre - was leider normal ist - , bis an den konkreten Start der eigentlichen Arbeiten zu denken war.
Wir erhofften uns im günstigsten Fall durch entsprechende Bewilligung unserer Anträge eine Gesamtförderung durch die öffentliche Hand von 50% und den DSD von 20%, wodurch maximal gut zwei Drittel des Gesamtvolumens finanziert werden können. Das bedeutet aber auch, dass wir eine Eigenfinanzierung je nach Fördervolumen von mindestens ca. 130.000 Euro bis 140.000 Euro selber aufbringen müssen.
Die Mittel zur Deckung des Eigenfinanzierungsanteils werden aus den Baurücklagen der Ev. Kirchengemeinde Weslarn, den angesparten Mitteln des Fördervereins und aus noch zu sammelnden Geldern aus Spenden- und Fundraising-Aktionen zur Verfügung gestellt werden.
Was tut der Förderverein?
Zum einen beteiligt sich der Förderverein an dem Eigenfinanzierungsanteil im Rahmen seiner Rücklagen, die vorausschauend seit längerem gezielt für diese Sanierung angespart wurden.
Zum anderen versucht der Verein, durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Spendenaufrufe, durch (hoffentlich bald wieder mögliche) Konzerte im Rahmen unserer Geistlichen Abendmusiken und gesondert stattfindende Benefiz-Konzerte weitere Einnahmen zu generieren. Veranstaltungen in und um die Kirche und zusätzliche noch in Planung befindliche Aktionen sollen unser Fundraising-Konzept vervollständigen.
Der Förderverein appelliert an die Spendenbereitschaft der Menschen und möchte darauf aufmerksam machen, dass ohne privates Engagement eine alte romanische Kirche und über 800 Jahre alte Wandmalereien von überregional herausragender Bedeutung verfallen werden.
Wie eingangs bereits erwähnt, sind die hier zugänglich gemachten Informationen ein Teil dieser Spendenaktion, damit Hintergründe vermittelt werden, Transparenz geschaffen wird und die Seriosität unserer Kalkulationen, Planungen und Finanzierungsansätze deutlich wird. Wir denken, dass nur so mögliche Spenderinnen und Spender davon überzeugt werden können, dass ihre finanzielle Unterstützung effektiv und professionell bei der Umsetzung der Dachsanierung und damit der Rettung der Kirche eingesetzt wird.
Möchten Sie sich die Kirche einmal genau anschauen? Wir führen Sie gerne nach Anmeldung durch das Gebäude, auch in entlegene Winkel und in den Dachstuhl, um den es hier schließlich geht. Infos oder Anmeldungen über unser Kontaktformular oder im Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Weslarn, (Tel.: 02923-8039, Mail: buero@kirchengemeinde-weslarn.de)
Was können Sie für St. Urbanus tun?
Wenn Sie St. Urbanus und seine Kunstschätze nicht im Regen stehen lassen möchten, dann sind wir für jede finanzielle Unterstützung dankbar, sei es in Form einer Einmalspende, einer Dauerspende oder einer Mitgliedschaft im Verein.
Sie erhalten selbstverständlich eine Spendenquittung (Anschrift auf der Überweisung nicht vergessen!) und können sicher sein, dass Ihre Spende ohne Abzüge zweckgebunden in die Sanierung des Daches von St. Urbanus einfließt.
Wir sind dankbar für Hilfe jeder Art. Insbesondere suchen wir auch Menschen, die Ideen zu einem effizienten Fundraising haben, uns mit ihrem Know-how unterstützen und neue Impulse geben. Dazu muss man kein Mitglied im Verein werden - wir freuen uns über jeden, der uns im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt: ob kurzzeitig bei einzelnen Fragestellungen bzw. Aktionen oder längerfristig bei größeren Projekten.
Gerne würden wir das Internet als Fundraising-Instrument benutzen - wer hat Erfahrung im Online-Fundraising und berät uns?
Sprechen Sie uns gerne an und kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular. Wir freuen uns auf Sie!
Fotogalerie zur Dachsanierung:
Downloads:
Unsere Bankverbindung für Spenden-Überweisungen:
Verein der Freunde und Förderer der St. Urbanus-Kirche zu Weslarn
IBAN: DE69 4145 0075 0010 0204 10